Von Football, Leidenschaft und der (ganz großen) Liebe
Ihr kennt das und habt es sicherlich schon selbst erlebt: Wir alle haben einen Traum. Manche von uns sogar viele davon. Und einige Visionen sind einfach so groß, dass wir sie unmöglich beiseite schieben und in der Schublade verstauben lassen können. Genau so war das bei mir mit dem Wunsch, Sportler oder auch Künstler aus der direkten Nähe zu begleiten. Sie so zu sehen, wie es sonst keiner kann. Und wenn Ihr Euch jetzt fragt, was das mit Hochzeiten zu tun hat – mehr als Ihr denkt!
In jeder Hinsicht: Vom Start bis ganz nach oben
Sport ist für mich Faszination. Nicht etwa, weil mich Regeln reizen oder weil ich Siege liebe. Vielmehr aufgrund der Tatsache, dass sportlicher Erfolg nebst körperlicher Aspekte eine sehr starke mentale Komponente beinhaltet. Nur wer für seine Sache brennt, ist erfolgreich. Genau wie nur der eine glückliche Ehe führt, der seinen Partner von ganzem Herzen liebt. Hier ist sie schon, die erste Parallele zu Hochzeiten!
Ich wollte also schon immer mal dort sein, wo sonst niemand hinkommt. Die Konzentrationsphase vor dem Spiel miterleben und dokumentieren dürfen. Das Problem dabei war bislang jedoch, dass ich nicht einfach bei beliebigen Sportlern anklopfen und sagen kann: „Ich übernehme jetzt die fotografische Begleitung!“ Immerhin geht es – und hier kommt der nächste Berührungspunkt zur Hochzeitsfotografie – um echtes Vertrauen. Eine Mannschaft muss mich in ihren „inner circle“ aufnehmen, die Masken fallen lassen und sich so zeigen, wie sie ist. Ein ganz großes Ding also.
Dass sich mein Traum fast wie von alleine erfüllt hat, macht mich unglaublich dankbar. In meiner Heimatstadt nämlich steht das Football Team „Gernsheim Gladiators“ erst seit Kurzem auf dem Platz und nach einem Wink mit dem berühmten Zaunpfahl seitens meiner großartigen Partnerin habe ich eine kurze Anfrage gewagt. Mit Erfolg, denn schon wenige Stunden später stand ich nicht nur am Spielfeldrand, sondern war mittendrin im Geschehen. Dieses erste Spiel war einfach unglaublich. Nicht nur wurden die erwarteten Zuschauerzahlen bei Weitem übertroffen. Auch die Mannschaft öffnete sich mir genau so, wie ich es mir immer vorgestellt hatte.
Heute gehöre ich bei den „Gernsheim Gladiators“ praktisch zum Inventar, begleite die Jungs, halte die emotionale Seite ihrer Laufbahn fest und – davon bin ich überzeugt – werde mit ihnen noch die ganz großen Erfolge feiern dürfen. Träume erfüllen sich eben doch.
Die Emotion ist entscheidend
Ohne Vertrauen entstehen keine großartigen Bilder. Das Herz muss sich öffnen, damit sich Emotion frei entfalten kann. Und das gilt nicht nur für die Menschen vor meiner Kamera, sondern auch für mich. Ich brenne für meine Paare, Sportler und für jeden, der mir begegnet. Distanz zwischen uns lasse ich nicht zu, denn sie würde sonst auf jedem Bild sichtbar.
Und auch wenn sich ein Football-Team aus gestandenen Kerlen sicherlich ganz anders verhält als ein Paar an seinem wohl emotionalsten Tag des Lebens, bleibt die Philosophie die gleiche. Genau das ist es, was ich heute so an meinem Job liebe. Jeder Mensch ist anders, jede Situation verlangt mir neue Fähigkeiten ab und ich darf meine Anpassungsfähigkeit immer wieder neu unter Beweis stellen. Bei Aston Martin, den Gernsheim Gladiators, bei Kommunionen oder Firmungen – und auch bei Eurer Hochzeit. Und wenn nichts gleich bleibt, gibt es doch eine Konstante: Die Emotion. Im Job, im Sport, im Leben. Und in der Liebe.
Spannend ist auch, dass ich mich selbst als Fotograf und Mensch bei jedem Projekt besser kennenlerne. Die Arbeit mit den „Gernsheim Gladiators“ hat mich in meiner bisherigen Haltung, echtes Herzblut für den Job geben zu wollen, bestätigt. Ich gehöre zu den Menschen, die gerne aktiv auf andere zugehen und ohne großes Zögern in Situationen eintauchen. Meine Kamera als Begleiter ist hier natürlich immer dabei, für mich allerdings „nur“ das Arbeitsmittel. Das wiederum versetzt mich in die Lage, ohne angezogene Handbremse zu arbeiten und auch dann noch zu fotografieren, wenn es turbulent zugeht.
Perfektes Beispiel: Bei einem Spiel der „Gernsheim Gladiators“ gab es einen kleinen Zusammenstoß zwischen einem Football-Helm und meiner Kamera. Und während es meinem Gegenüber im ersten Moment unglaublich leid tat, war ich einfach nur froh, so dicht dran gewesen zu sein. Das Bild, das dabei entstanden ist, seht ihr hier:
An dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich bei den „Gernsheim Gladiators“ bedanken. Ihr habt mich mit offenen Armen empfangen und sofort in Eure Mitte aufgenommen, das ist keine Selbstverständlichkeit. Mit Euch habe ich großartige und wahnsinnig motivierte Menschen getroffen, die mich nicht nur mitreißen, sondern auch inspirieren. Umso dankbarer bin ich für die Erfahrungen, die wir gemeinsam sammeln und brenne schon jetzt auf die nächsten Matches. In diesem Sinne: “…whoooooo´s better than us?! – NOBODY!!!” 🙂
Noch ein Punkt in eigener Sache: Ich bin offen für alles und immer auf der Suche nach Menschen, die sich emotionale und authentische Aufnahmen wünschen. Falls Ihr jemanden kennt, der sich unbedingt von mir begleiten lassen sollte: Ich freue mich auf jedes Gesicht und jedes leidenschaftliche Herz, das sich mehr als Oberflächlichkeit wünscht.
Einblicke in meine Arbeit mit den Jungs der Gernsheim Gladiators findet Ihr in der Slideshow.
Wie immer zum Schluss natürlich noch ein herzliches Dankeschön, dass Ihr Euch Zeit zum Lesen dieses Beitrags genommen habt.